Abriss rückt die Fabrikanten-Villa ins Blickfeld


von Tageblatt-Redaktion

Von der alten Modelltischlerei sind nur noch Schuttmassen übrig, denen der Bagger zu Leibe rückt. Mit dem Verschwinden dieser Gebäude-Ruine rückt nun die ehemalige Fabrikanten-Villa des Eisenwerkskomplexes deutlicher ins Blickfeld
Von der alten Modelltischlerei sind nur noch Schuttmassen übrig, denen der Bagger zu Leibe rückt. Mit dem Verschwinden dieser Gebäude-Ruine rückt nun die ehemalige Fabrikanten-Villa des Eisenwerkskomplexes deutlicher ins Blickfeld

Von 1977 an bis kurz nach der Wende hat Dietmar Groschk im Bernsdorfer Eisenwerk gearbeitet. Am Donnerstag war er bei der Besichtigung der Abriss-Baustelle, zu der Stadträte und interessierte Bürger eingeladen waren, dabei.

Von seiner alten Wirkungsstätte ist inzwischen nicht mehr viel zu sehen. Mehr als 25 000 Kubikmeter umbauter Raum und etwa 5 500 Quadratmeter Betonfläche sind seit Anfang Dezember von der Zwönitzer Firma Richter beseitigt worden. Zuletzt fiel die ehemalige Modelltischlerei. Noch abzureißen ist die Ölgrube. „Nicht mal wir haben etwas von der gewusst“, meinte Dietmar Groschk. Knapp zwei Stunden nach dem Vor-Ort-Termin gab der Stadtrat die dafür notwendigen rund 40 000 Euro frei.

Damit summieren sich die Kosten der gesamten Abrissmaßnahme auf rund 330 000 Euro, wovon die Stadt zehn Prozent beisteuert. Das ist deutlich weniger als die ursprüngliche Kostenschätzung. Da war von knapp einer Million Euro ausgegangen worden, erinnerte Bürgermeister Harry Habel (CDU). Und zusätzlich hinzugekommen sei ja zuletzt auch noch der Abriss der Modelltischlerei.

Durch den Abriss der Modelltischlerei rückt nun die ehemalige Fabrikanten-Villa besser ins Blickfeld. Für diese sucht die Stadt einen Nachnutzer. Ob nun freier Träger oder Privatperson. „Wir zeigen sie allen“, meinte der Bürgermeister am Rande der Besichtigung, bei der sich auch die Villen-Türen öffneten. Einige Räume hatte ein früherer Besitzer etwas herrichten lassen. Das Turmzimmer, von wo aus der Schmelzteich zu sehen ist, gehört dazu, ebenso das Bad oder der Wohnbereich mit Garten-Zugang. Der Verwaltungstrakt des mehr als 1 000 Quadratmeter Nutzfläche umfassenden Gebäudes dürfte aber nur schwer zu erhalten sein.

Auf jeden Fall wird die Villa ein ansprechend gestaltetes Umfeld bekommen. Die letzte noch anstehende Abrissmaßnahme betrifft die Ölgrube. „Voraussichtlich Ende nächster Woche wird die dafür nötige Absenkung des Grundwassers beginnen“, erläuterte Uwe Röllich von der gleichnamigen Projektmanagement-Firma aus Torno. Eine Woche später sollen die Bagger zum Einsatz kommen.

„Wenn wir es nicht gemacht hätten, hätte es niemand gemacht“, sagt der Bürgermeister zum Eisenwerkabriss. Und selbst Dietmar Groschk verspürte beim Anblick der Schuttmassen wenig Nostalgie. „Ich sehe das eher positiv, dass dieser Schandfleck verschwindet.“



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