Die Hoyschrecken sind ausgeschwirrt


von Tageblatt-Redaktion

So sehen sie aus, die Hoyschrecken.
So sehen sie aus, die Hoyschrecken.

Bereits zum 14. Male veranstaltete die KulturFabrik am vergangenen Wochenende das Hoyerswerdaer Liederfest, bei dem Einzelmusiker aber auch kleine Gruppen im Wettstreit ihr Können präsentieren. Alle haben dasselbe Ziel: mindestens eine der beiden Hoyschrecken, die mit jeweils 500 Euro dotiert ist, mit nach Hause zu nehmen. Am Ende gewann die Gruppe Teeater die Jury-Hoyschrecke und Timon Hoffmann den Publikumspreis.

Sieben Musiker waren von einer Vorjury für das Wertungskonzert am Samstagabend ausgewählt worden. Zwei weitere hatten sich durch die Offene Bühne, welche am Freitag stattfand, zusätzlich qualifiziert.
Die ersten, die am Abend auf die große Bühne der KuFa traten, war die Gruppe Teeater aus Berlin, die am Ende die Hoyschrecke mit nach Hause nehmen durfte. Diese hatte bereits zu DDR Zeiten eine ereignisreiche Bandgeschichte. Zwanzig Jahre pausierten sie, bis sie sich im vergangenen Jahr wieder zusammenschlossen.

Die fünfköpfige Gruppe um Brigade-Feuerstein-Mitglied Ingo „Hugo“ Dietrich präsentierte einen Ausschnitt aus ihrem aktuellen Liedtheaterprogramm. In bunten Kostümen mit Gitarren, Percussion, Saxophon und kritischen Texten lösten sie bei der Jury und dem Publikum Begeisterung aus. „Wir spielen nicht nur einfach Lieder sondern machen Liedtheater. Außerdem waren wir fünf und das macht schon Eindruck und wir waren gut vorbereitet“, sagte Martin Miersch, der Texter der Gruppe, nach der Preisverleihung.

Die Stimme des zweiten Künstlers an diesem Abend ist aus der Werbung der Gelben Seiten wohl bekannt, denn Timon Hoffmann aus Reinbeck bei Hamburg macht nicht nur lustige Lieder, sondern arbeitet auch als Werbesprecher.

Seine Texte bringen alltägliches auf den Punkt. Er verarbeitete die Kondom-Aussage von Papst Benedict XVI in einem Lied. Dies sicherte ihm die Sympathien des Publikums. Im nächsten Programmpunkt ging es direkt nach Hamburg, denn von dort stammt Kannemann, der klassische Liedermacher mit Gitarre und Mundharmonika. Seine Haupteinnahmequelle ist die Straßenmusik in der Hansestadt. Diese hat ihn und seine Lieder geprägt. So singt er von Häfen, Schiffen und dem Meer.

Die anderen Künstler gingen zwar leer aus, was aber nicht für das Publikum galt. Denn das erlebte mit George Leitenberger eine Premiere. Bislang war noch nie ein Schweizer Songpoet im Wertungsprogramm der Hoyschrecke aufgetreten. Zum anderen trugen alle Künstler zu einem einmaligen Abend bei. Und die Umbaupausen zwischen den Musikern verkürzte der zweifache Hoyschreckengewinner Michael Günther mit pfiffigen Überleitungen.
Johann Meijer aus den Niederlanden spielte diesmal nicht Gundermann auf niederländisch, sondern eigene Kompositionen.

Andrea Kodisch, einzige weibliche Solokünstlerin des Abends, präsentierte trotz bayrischer Heimat ihre Lieder auf Hochdeutsch. Axel Stiller aus Dresden und „Die Zunft aus Brandenburg“ setzten ihrerseits Akzente. Den Abschluss des Wertungsprogramms bestritt Andreas Wagner. Der ursprünglich aus Kasachstan stammende Musiker, charakterisierte sein erstes Lied als „grausam aber lustig“, denn es handelte von Piraten. In den Liedern spürte man die Mystik der russischen Seele. Doch die Hoyschrecken gingen andere Wege.

Jurypreis:   1. Platz Gruppe Teeater;    
2. Platz Timon Hoffmann; 3. Platz Axel Stiller
Publikumspreis:  1. Platz Timon Hoffmann; 2. Platz Andrea Kodisch; 3. Gruppe Teeater und Axel Stiller (Punktgleichheit)



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