So wird sich das Klinikum entwickeln


von Tageblatt-Redaktion

Das Lausitzer Seenland Klinikum ist und bleibt Hoyerswerdas größter Arbeitgeber.
Das Lausitzer Seenland Klinikum ist und bleibt Hoyerswerdas größter Arbeitgeber.

Wie steht das Seenlandklinikum da?
Laut Geschäftsführer Andreas Grahlemann sehr gut. Die Kosten wurden deutlich reduziert. In 2010 fuhr man einen Gewinn von knapp unter drei Millionen Euro ein. 2006 hatte man noch 4 Mio. Schulden eingefahren. „Wir haben substanziell was gemacht“, so Grahlemann. Stationen, Ausrüstung und Einkauf wurden standardisiert, Warenbestände reduzierte man. Es wurde personell umgebaut. Die Erlöse aus dem Krankenhausbetrieb haben sich bei 65 Mio. Euro stabilisiert. Die aktuellen Pflegesatzverhandlungen mit den Krankenkassen sind offenbar abgeschlossen. In den letzten 20 Jahren wurde die Bettenzahl im Klinikum von 1058 auf aktuelle 480 halbiert, die Zahl der jährlich behandelten Patienten stieg von 19 200 auf 21 550. Dafür verkürzte sich die Verweildauer von 13,3 auf aktuell unter 6 Tage pro Patient.

Was wird in diesem Jahr gebaut?
Es wird Baufreiheit für die Geriatrie geschaffen. Dafür wird die Cafeteria Parterre provisorisch in den Westflügel verlegt. Der gesamte Bereich samt jetzigem Blumenladen wird umgebaut und soll zum Jahresende die neue zentrale Patientenaufnahme sein. Neu eingeführt wird dann auch ein System, wie man es aus dem Bürgeramt kennt: Man bekommt eine Nummer und ist dran, wenn diese im zentralen Display des Warteraums aufleuchtet. Der jetzige Haupteingang wird ebenfalls um-, eine Drehtür eingebaut. Rechterhand soll dann der Blumenladen entstehen, linkerhand ein Internet-Café. Wo jetzt der Infoschalter ist, entsteht die Cafeteria, die sich noch weiter nach rechts erstreckt. Sie wird ungefähr genauso groß wie jetzt und 100 Plätze bieten. Nebenan soll es einen Andachtsraum geben, der aber nicht den bestehenden Raum der Stille ersetzen, sondern ergänzen wird.

Was geschieht im medizinischen Bereich?
Von den 8 Millionen Euro, die in diesem Jahr ins Klinikum investiert werden, entfallen rund 5 Millionen auf Technik. So wird im Herbst der neue Magnetresonanztomograph geliefert. Der Linksherzkathetermessplatz wird erneuert. Ein zweiter wird zusätzlich angeschafft, die Dialyse wird in die Nachbarschaft umgesetzt, und auch in die Endosonographie wird investiert. Zum 1. September soll die Radiologie einen neuen Chefarzt bekommen. Und im Ärztehaus werden zusätzliche Praxisflächen für niedergelassene Ärzte geschaffen.

Was passiert sonst noch in diesem Jahr?
Das Klinikum feiert sein großes Mitarbeiterfest diesmal in der Energiefabrik Knappenrode, präsentiert sich mit einem Zelt beim Tag der Sachsen. Es werden weitere Seminare und Bürgerforen angeboten. Im September soll zudem ein eigener Klinikkanal ans Fernsehnetz eingespeist werden.

Was ist schon für das Jahr 2012 absehbar?
Dann soll im Westflügel im Erdgeschoss und im zweiten Obergeschoss die Geriatrie, also die Abteilung für Altersheilkunde, geschaffen werden. Das Seenlandklinikum wird mit der gezielten Personal-aquise beginnen. Und auch die längst geplante Wärmedämmung des Bettenhauses soll geschehen. Da man hier im Bereich des Denkmalschutzes arbeitet, wurde eine Technik entwickelt, die einen Kompromiss zwischen Bewahrung der Fassadengestaltung aus den 1960er Jahren und den Anforderungen an die Dämmung bilden soll.

Wo will das Klinikum perspektivisch hin?
Andreas Grahlemann gibt als Marschrichtung aus, dass der Patient künftig den Takt angibt. Da werde man intern umbauen und selbst umdenken müssen. Außerdem sollen Synergien mit weiteren Krankenhäusern des Sana-Verbundes, zu dem die Hoyerswerdaer gehören, geschaffen werden.



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