Vier Stunden Warten auf den Vorverkauf


von Tageblatt-Redaktion

Ulrike Schwender verkauft seit 15 Jahren Tickets in der Lausitzhalle. Gestern gab es die für die neue Spielzeit.
Ulrike Schwender verkauft seit 15 Jahren Tickets in der Lausitzhalle. Gestern gab es die für die neue Spielzeit.

Um kurz vor halb sechs Uhr lebt die Hoffnung noch. Auch bei Erika Dick. Die Hoyerswerdaerin ist zuversichtlich. Sie gehört zu den ersten Frühaufstehern, die gestern nur eines im Sinn hatten: an Karten für das begehrte Silvesterkonzert zu kommen. Sie hat es sich zu diesem Zeitpunkt auf ihrem Klappstuhl vor der Lausitzhalle gemütlich gemacht. Es bleibt genug Zeit, um Marktleuten und Bauarbeitern zuzuschauen, zu beobachten, wie sich der Platz an diesem Dienstagmorgen mit Leben erfüllt.
Vorfreude auf Silvesterabend
Wenn in der Lausitzhalle der Kartenvorverkauf für die neue Saison beginnt, geht es vordergründig nicht unbedingt darum, sich mit Tickets für Kabarettisten, Musicals oder die Musikantenstadl-Ikone Andy Borg einzudecken. Vielmehr wollen viele das Jahr wie gewohnt mit dem Besuch einer Veranstaltung ausklingen lassen, die aus dem Programm einfach nicht mehr wegzudenken ist: das Silvesterkonzert mit dem Sinfonischen Orchester Hoyerswerda. Gegen acht Uhr sind es bereits etwa 30 Menschen, die es sich auf ihren Campingstühlen bequem gemacht haben. Unter ihnen Horst Nasdala. Seit 1985 hat er kein Silvesterkonzert verpasst. Der Hoyerswerdaer hat auch dieses Mal klare Vorstellungen: „Ich hoffe, dass ich wieder Karten für die fünfte Reihe bekomme.“ Da, so Nasdala, seien Sicht und Akustik wirklich optimal.
Karl-Heinz Mrochen wirft einen Blick ans Ende der Schlange. „Hmh, da sind ja wieder einige dazugekommen“, meint der Sabrodter mit einem Blick auf weitere Ankömmlinge. Rund 50 Menschen sind es um kurz vor neun, darauf hoffend, dass sich nun die Türen der Halle öffnen. Ein wenig aufgeregt ist Ulrike Schwender. Wird alles reibungslos ablaufen? Sie geht hinunter ins Foyer, betritt den Kassenraum. Ihr Reich. Seit 15 Jahren.
Vier Tickets pro Person
Lausitzhallen-Techniker Torsten Hauser geht zum Eingang, schließt die Türe auf. Endlich. Für den ersten, es ist eine Dame, gibt es von Ulrike Schwender einen Blumenstrauß. Man kennt sich. Die meisten der Wartenden nehmen fürs Silvesterkonzert gleich das Maximalkontigent von vier Tickets pro Person in Anspruch. Alle 800 Karten sind binnen kurzer Zeit vergriffen. Wer keine mehr bekommt, wird von Ulrike Schwender auf eine Liste gesetzt. Wer auf der stehe, habe, so die Lausitzhallen-Mitarbeiterin, „gute Chancen beim Jahresabschlusskonzert dabei sein zu können“. Ebenfalls begehrt waren Billetts für Weihnachtsmärchen und„Musical Fieber“.



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