Die Magie der Schatten

Von Uwe Schulz

Jeder hat wohl schon mal im Sommer versucht, mit seinem Schatten irgendetwas zu formen, oder im Licht einer Taschenlampe, eines Beamers vielleicht den Kopf eines Hases, eines Hundes oder den Schattenriss eines fliegenden Vogels an die Wand gezaubert. Vielleicht gab es ja sogar eine Geschichte dazu.

Doch haben Sie schon mal probiert, zusammen mit anderen eine Raupe, den Eiffelturm oder einen Elefanten zu formen und dazu nur mit Tanz und Musik eine schlüssige Geschichte zu erzählen? Es gibt Leute, die können das. Und weil das kaum ein anderer so kann, können sie damit auch ihr Geld verdienen.

Reset Production ist deutschlandweit mit der Erfolgsshow „Amazing Shadows“ unterwegs. Performt wird die Show von Catapult Entertainment – dem Schattentanz-Ensemble aus den USA. Die fünf Frauen und drei Männer sind sehr fit und haben alle eine Tanzausbildung absolviert. Man sieht sie nur kurz zu Beginn und dann noch mal zum Ende der Show, dazwischen sind es die Schatten, die sie mit ihren Körpern und nur wenigen Hilfsmitteln formen, die die Zuschauer begeistern. So auch am Donnerstag in der Lausitzhalle.

Da erwachte vor über 600 Zuschauern eine herrliche Bildergeschichte zur Musik von Vivaldis Vier Jahreszeiten, sah man Tiere, erlebte eine Reise um die Welt. In einem anderen Stück interpretieren die Amerikaner zum Scorpions-Song „Wind of change“ den Mauerfall.

Mit welchem atemberaubenden Tempo die Tänzer agieren können, zeigte sich in der Spionage-Sequenz, die das Doppelleben einer Hausfrau als Agentin mit praktisch sekundenweise wechselnder Kulisse darstellte. Dabei kam auch der Witz keinesfalls zu kurz.

Das Hoyerswerdaer Publikum geizte angesichts der gezeigten Leistung nicht mit Applaus. Die Künstler antworteten mit einem „DANKE“ – natürlich geformt mit ihren Körpern als Schattenriss.