Die Schmetterlings-Plane kann ab


von Tageblatt-Redaktion

Oberbürgermeister Stefan Skora -3.von li.- stieß gestern mit Vertretern der künftigen Hauptnutzer an - Jens-Uwe Röhl vom KulturFabrik-Verein, Horst-Dieter Brähmig vom Konrad-Zuse-Forum und Peter Hildebrandt vom Kinder- und Jugendzentrum Natz -v.l.-
Oberbürgermeister Stefan Skora -3.von li.- stieß gestern mit Vertretern der künftigen Hauptnutzer an - Jens-Uwe Röhl vom KulturFabrik-Verein, Horst-Dieter Brähmig vom Konrad-Zuse-Forum und Peter Hildebrandt vom Kinder- und Jugendzentrum Natz -v.l.-

Mehr als zehn Jahre hat sich an der Braugasse 1 in Hoyerswerda nichts getan. „Dieses Haus hat sich sicher etwas gelangweilt, weil es nicht genutzt wurde“, sagte Oberbürgermeister Stefan Skora gestern mit Blick auf das ehemalige Ball- und Gesellschaftshaus. Auf seiner Ostseite, wo 2011 der marode Anbau („Café Stilbruch“) weichen musste, war eine doch recht große Festgemeinde zusammengekommen, um den offiziellen Beginn der Hochbauarbeiten zu feiern.
Der Bauwagen ist schon da, und am Zaun steht Schwarz auf Gelb der Hinweis: „Betreten der Baustelle verboten! Eltern haften für ihre Kinder.“ In der nächsten Woche rücken nun auch die Bauarbeiter an. Zunächst wird eine Spremberger Firma sich an die Sicherung des Fundamentes machen müssen. Es besteht aus Bruchsteinen und würde die Bauarbeiten unsaniert nicht überstehen. Das Vorhaben ist insgesamt nicht so ganz einfach. Dort etwa, wo der neue Anbau zur Schlossstraße errichtet werden soll, ist der Baugrund zum Beispiel erst in Tiefen von gut zwei Metern tragfähig. Also werden vor dem Gießen der Bodenplatte sechs Meter lange Stabilisierungssäulen in den Boden gerammt werden müssen.
Auch die Entkernung muss in einer genau festgelegten Reihenfolge vonstatten gehen. „Die Schwierigkeit ist, dass man nicht einfach so herausreißen kann. Sonst würde das Haus zusammenfallen“, erläuterte Architektin Dorit Baumeister. Allerdings möchte das KuFa-Mitglied schon gern, dass der Kunstmarkt im Herbst 2014 wieder am Marktplatz stattfinden kann. Also muss alles funktionieren, dass die Hauptnutzer KulturFabrik, Naturwissenschaftlich-Technisches Kinder- und Jugendzentrum Natz sowie Zuse-Forum das Gebäude bis dahin auch wirklich in Beschlag nehmen können. Der Raumplan ist jedenfalls schon lange fertig. Das Erdgeschoss des Altbaus wird etwa Natz-Holzwerkstatt sowie -Natur- und Umweltbereich enthalten, während im Neubau zum Beispiel Mineralogie und Modellbau unterkommen sollen. Eine Etage höher bleibt der Ballsaal natürlich erhalten. Daneben findet eine Kreativwerkstatt Platz. Im Neubau werden der Nachfolger des Café Stilbruch und eine Medienwerkstatt zu finden sein. Für das Dachgeschoss sind ein Multifunktionssaal sowie ein Band-Probenraum eingeplant.
Alt- und Neubau werden durch eine Treppenhalle mit Aufzug getrennt sein. Und dann wäre da auch noch das sogenannte Teilobjekt II, die eigentliche Braugasse 1 in Richtung Schlossergasse. Das Häuschen wird zum Beispiel Büros, Heizungszentrale oder Bühnenlager beherbergen. Noch ist das alles schwer vorstellbar und doch ist eine große Etappe genommen, die 2006 mit der Gründung des Vereins Braugasse 1 begann, der sich für den Erhalt und die Wiedernutzbarmachung des Gebäudes einsetzt. „Das ist ein Beweis für das Engagement und die Hartnäckigkeit Einzelner und später Vieler“, kommentierte also der Oberbürgermeister gestern den Hochbaustart. All die Wunschbänder am Zaun, all die verkauften Tassen, Buttons und Strickmützen, all die politische Überzeugungsarbeit haben gefruchtet. Der Putz bröckelt zwar und die Fenster sind ausgesprochen schmutzig. Aber das Haus steht noch. „Sie werden sehen, dass sich hinter der Plane am Haus etwas tut. Dafür muss sie aber leider zunächst einmal weg“, so Stefan Skora. Die Freunde des Hauses werden es wohl verkraften.
web www.braugasse1-hoyerswerda.de



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