Garantie für Hochhaus „Am Knie“


von Tageblatt-Redaktion

Das Hochhaus "Am Knie" hat zumindest bis zum Jahr 2025 eine Bestandsgarantie bekommen.
Das Hochhaus "Am Knie" hat zumindest bis zum Jahr 2025 eine Bestandsgarantie bekommen.

Wir sind positiv überrascht und freuen uns natürlich über die Entscheidung“, sagte Harald Wukasch in einer ersten Reaktion. Zuvor waren der Sprecher der Bürgerinitiative Hochhaus „Am Knie“ und viele Mitbewohner am Dienstagabend Zeuge geworden, wie der Stadtrat von Hoyerswerda „ihrem“ Hochhaus eine Bestandsgarantie gab – erst einmal bis 2025.

Die CDU/FDP-Fraktion hatte den Beschluss-Antrag eingebracht. Um darauf „aufmerksam zu machen, dass unseren Enkeln und Bürgern Gründe gegeben werden müssen, in der Stadt zu bleiben“, wie es Fraktionschef Frank Hirche formulierte. Aus seiner Sicht habe das Hochhaus „Am Knie“ eine besondere Bedeutung. Das liegt an der Lage in der Stadt, aber auch an dem sozialen Wohnraum im Haus selbst. „Das ist ein Hochhaus, bei dem es gelingen kann, durch Querschnittsveränderungen Wohnraum für Senioren zu schaffen.“ Es gebe Beispiele in der Stadt, da sei das bestens gelungen.

Auch bezeichnete er ein solches Hochhaus mit 250 Bewohnern als Wirtschaftsfaktor. Jeder Einwohner der Stadt bringt dieser Geld in Form von Schlüsselzuweisungen ein. Außerdem sind diese Leute auch Kunden, zum Beispiel bei Strom und Fernwärme der Versorgungsbetriebe. Und aktuell führte Frank Hirche auch noch den Denkmalschutz ins Feld. Er verwies auf Dresden, wo sich der Stadtplaner gerade damit beschäftigt, Plattenbauten aus Gründen des Denkmalschutzes zu erhalten.

Ursprünglich zielte der Antrag der CDU/FDP-Fraktion auf eine Bestandssicherung des Hauses bis 2035 ab. Hier wurde aber nach einem Hinweis von OB Stefan Skora (CDU) eingelenkt, da der Beschluss auch vorsieht, unverzüglich eine Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes vorzunehmen. Der Betrachtungszeitraum hierbei gehe aber nur bis zum Jahre 2025.

Die Fraktion Die Linke scheiterte relativ knapp mit einem eigenen Antrag zum Thema, den Dr. Christian Tappert (SPD) „logischer als den Antrag der CDU/FDP“ bezeichnete. Wie Ralph Büchner (Die Linke) vortrug, sollte zuerst eine Fortschreibung der Städtebaulichen Entwicklungskonzepte erfolgen, um im kommenden Sommer zu entscheiden. „Wir sind für den Erhalt des Hochhauses, müssen aber auch andere Aspekte berücksichtigen.“

Michael Mandrossa (CDU/FDP-Fraktion) schließlich hielt nichts von einer weiteren Verzögerung. „Wir sind dazu da, eine Entscheidung zu treffen. Ich glaube, dass die Menschen von uns verlangen können, dass wir sagen: So möchten wir das. Wenn alle der Meinung sind, das Haus soll stehen bleiben, warum dann nicht entscheiden?“

So geschah es. Mit einem Ergebnis, das viele im Saal freute, darunter Michael Wohlfahrt, Bewohner des Hochhauses „Am Knie“, der endlich einmal Demokratie praktiziert sah. Und Harald Wukasch merkte an: „Es ist auch eine wichtige Entscheidung für die Stadtentwicklung, die Besonderheiten der Plattenbauten, sprich der Hochhäuser, genauer zu betrachten.“



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