Jetzt landet auch Abwasser aus Lohsa in Bergen


von Tageblatt-Redaktion

In der VBH-Kläranlage gibt es jeweils drei Belebungs- und Nachklärbecken. Es sind aber nur je zwei in Betrieb.
In der VBH-Kläranlage gibt es jeweils drei Belebungs- und Nachklärbecken. Es sind aber nur je zwei in Betrieb.

Von Mirko Kolodziej

Ganz zufrieden
ist man bei Hoyerswerdas städtischen Versorgungsbetrieben (VBH) mit der Auslastung der Kläranlage in Bergen. Freilich ist bei einer Kapazität von ungefähr 91 500 Einwohnergleichwerten (also der Entsorgung durch statistisch gesehen eben so viele Menschen) noch eine Menge Platz, wenn der Anfall von Abwasser so wie derzeit nur 60 000 Einwohnergleichwerten entspricht. Daran ändert auch die jetzt vereinbarte zusätzliche Einleitung von Abwasser aus Lohsa nichts.

Die Gemeinde ließ alle nicht an die zentralen Kläranlagen in Lohsa beziehungsweise in Groß Särchen angeschlossenen Grundstücke bisher über den Wasserverband Lausitz in der Kläranlage in Großräschen entsorgen. Seit dem Jahreswechsel sind die VBH zuständig, die sich schon seit Jahren um die technische Betriebsführung der beiden Lohsaer Kläranlagen kümmern.

Für die Entsorgung von Klärschlamm aus dezentralen Anlagen eignen sie sich nicht. „Dazu ist eine spezielle Fäkal-Annahmestelle erforderlich“, erklärt Bernd Holst, Leiter des VBH-Bereiches Betrieb. Und so eine Annahmestelle gibt es in Bergen. In der dortigen Kläranlage landen zwar per Leitung alle zentral entsorgten Abwässer aus Hoyerswerda, Lauta, Maukendorf und einzelnen Teilen der Elsterheide. Aber es kommen eben auch regelmäßig Tank-Wagen mit Fäkalien aus Kleinkläranlagen beziehungsweise aus Klärgruben an. Über die Fäkal-Annahme laden die Lkw der vertraglich gebundenen Partnerfirmen ihre Fracht ab. Sie wird zunächst in einem Speicher deponiert. Der hoch konzentrierte Klärschlamm wird von dort dosiert in die Reinigungs-Anlagen eingeleitet. Eben wegen seiner Konzentration ist das nicht mit einem Mal möglich. Denn sonst gerieten Grenz- und Überwachungswerte in Gefahr. In Hoyerswerdas Ortsteilen gibt es etwa 300 Grundstücke, die derzeit so entsorgt werden. Vor der Umsetzung des Abwasserkonzeptes mit dem Anschluss festgelegter Bereiche waren es vor knapp anderthalb Jahrzehnten noch etwa tausend Grundstücke.

In Lohsa, wo ein Anschluss-Konzept noch abgearbeitet wird, sind momentan noch 860 Grundstücke nicht an eine zentrale Leitung angebunden. Auch ihr Abwasser wird nun nach Bergen gebracht. Bernd Holst beziffert die Menge auf ungefähr 5 400 Kubikmeter im Jahr. Das sind 0,2 Prozent aller in Bergen anfallenden Abwässer, weshalb klar ist, dass der neue Vertrag mit Lohsa an der Auslastung wenig ändert. Und auch für die betroffenen Lohsaer halten sich die Änderungen in Grenzen. Zumindest bis zur nächsten regulären Neukalkulation bleiben die Gebühren, wie sie sind.

Freilich gibt es noch ein weiteres Lohsaer Vorhaben, das die VBH betrifft. Das im Moment über die Wittichenauer Kläranlage in Neudorf-Klösterlich entsorgte Abwasser aus Koblenz und Groß Särchen wird nach derzeitigem Stand künftig ebenfalls in Bergen entsorgt. Die VBH haben dazu den Bau einer Druckleitung zwischen Neubuchwalde am Knappensee und dem Maukendorfer Anschluss ins Auge gefasst. „Die Planungen sind fertig und alle nötigen Genehmigungen liegen vor“, sagt Bernd Holst. Acht bis zwölf Wochen sollen die Arbeiten entlang der Bundesstraße 96 dauern. Man will dabei übrigens ohne offene Gräben, also auch ohne Vollsperrung der Bundesstraße auskommen.



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