Lebensadern der Region


von Tageblatt-Redaktion

Die Beschriftung dieser Tafel ist alt, das Bild aber aktuell: Die B 96 und auch die B 97 gehören zu den größeren Verkehrsadern. Schaut man auf die Karte, durchziehen sie den Altkreis Hoyerswerda wie ein Kreuz.
Die Beschriftung dieser Tafel ist alt, das Bild aber aktuell: Die B 96 und auch die B 97 gehören zu den größeren Verkehrsadern. Schaut man auf die Karte, durchziehen sie den Altkreis Hoyerswerda wie ein Kreuz.

Von Rainer Könen

Kennen Sie René Lippitsch? Oder Beate Schiemann? Der eine betreibt mit seiner Frau Carola in Groß Särchen ein Café, die andere lebt in der Wassenburg, fertigt in ihrem Atelier Holzstühle. In den kommenden Wochen werden wir das Ehepaar Lippitsch, die Künstlerin Beate Schiemann und einige andere Menschen etwas näher vorstellen. Es sind Menschen, die eine Gemeinsamkeit haben: Sie leben und arbeiten an der B 96. Dieser Bundesstraße, die sich auf einer Länge von rund 30 Kilometern von Groß Särchen bis Lauta-Dorf durch den ehemaligen Altkreis Hoyerswerda zieht.

Als Autofahrer nutzt man die Straßen gern und oft. Sie sind gut ausgebaut. Auf ihnen rollt aber auch der Schwerlastverkehr, ohne den seit Jahrzehnten nichts mehr funktionieren würde. Aber wie lebt und arbeitet es sich an und auf diesen Lebens- und Wirtschaftsadern aus Asphalt?

In den folgenden Wochen wird TAGEBLATT auf Menschen und Ereignisse blicken, die alle in irgendeiner Weise mit dieser Fernverkehrsstraße, wie sie zu Vorwendezeiten hieß, verbunden sind. Auf einer Länge von rund 520 Kilometern zieht sich diese Bundesstraße durch den Osten Deutschlands, durch vier Bundesländer, sie beginnt im östlichsten Teil der Oberlausitz, in Zittau, und endet in Sassnitz auf Rügen. In Hoyerswerda wird die Schwarze Elster überquert.

An dieser Stelle verläuft auch die Schnittstelle mit einer anderen Bundesstraße, der B 97. Etwa einen Kilometer haben beide eine gemeinsame Streckenführung, in der Spremberger Vorstadt trennen sich die beiden Bundesstraßen jedoch wieder. Während sich die B 97 in nordöstlicher Richtung in Richtung Spremberg fortsetzt, führt die B 96 in nordwestlicher Richtung aus Hoyerswerda heraus, geht es über Nardt und Schwarzkollm bis nach Lauta-Dorf. Dort, wo kurz nach dem Ortsausgang die Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg verläuft. Nach einer weiteren Überquerung der Schwarzen Elster in Kleinkoschen schlängelt sich die B 96 zwischen Senftenberger und Geierswalder See hin nach Senftenberg.

In den vergangenen Jahren wurde in diesen Abschnitt der B 96 einiges investiert. Fahrbahnen saniert, Medien erneuert oder gar neu gebaut.

Um das Thema Sicherheit kommt man bei einer Straße wie der B 96 natürlich auch nicht herum. Weil in den vergangenen zehn Jahren der Verkehr in diesem Teil der Region beträchtlich zugenommen hat, insbesondere durch den Schwerlastverkehr aus den Nachbarländern Polen und Tschechien, forcierte der Regionale Planungsverband Oberlausitz-Niederschlesien den Bau von begleitenden Rad- und Gehwegen. Eine Notwendigkeit. Denn der Regionalplan Oberlausitz-Niederschlesien sieht auf Strecken, die von mehr als 5 000 Fahrzeugen täglich befahren werden, nicht nur einen Straßenausbau, sondern auch begleitende Radwege vor.

Auf der B 96 liegt derzeit die tägliche Frequentierung im Schnitt bei rund 6 000 Fahrzeugen, 13 Prozent sind davon Lastkraftwagen. Von der nun gut ausgebauten Infrastruktur profitieren die an der B 96 angesiedelten Unternehmen ebenso wie die an dieser Straße lebenden Menschen.

Im Verlauf dieser Serie wollen wir auch auf die Historie der Straße zurückschauen, auf die Grenzsteine, die Sühnezeichen. Auf Relikte aus längst vergangenen Zeiten, die man noch heute an manchen Stellen am Straßenrand sehen kann. Und es sollen auch einmal diejenigen zu Wort kommen, die diese Straße von Berufswegen fast täglich nutzen, ja nutzen müssen: die Lkw-Fahrer.

Wenn Sie nun neugierig geworden sind, wünschen wir Ihnen schon viel Spaß bei der Lektüre dieser Serie. Sie beginnt morgen – in Groß Särchen.



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