Neue Bärenanlage eingeweiht


von Tageblatt-Redaktion

Hoyerswerdas Oberbürgermeister Stefan Skora -re.- und Karsten Bormann, Vorsitzender des Vereins der Zoofreunde, enthüllten Relief und Gedenkstein zur Erinnerung an Zoo-Gönnerin Else Schulz.
Hoyerswerdas Oberbürgermeister Stefan Skora -re.- und Karsten Bormann, Vorsitzender des Vereins der Zoofreunde, enthüllten Relief und Gedenkstein zur Erinnerung an Zoo-Gönnerin Else Schulz.

Jetzt können die neuen Bären kommen: Am gestrigen Sonntag wurde die Bärenanlage im Zoo offiziell eingeweiht – es wäre gleichzeitig der 100. Geburtstag von „Bärenomi“ Else Schulz gewesen. Die neue Anlage trägt nun ihren Namen, und eine Tafel mit einem Relief zu Else Schulz’ Ehren erinnert an die bislang größte Gönnerin des Zoos, die ihr gesamtes finanzielles Erbe dem Verein der Zoofreunde überließ. Else Schulz, die Ende 2010 im Alter von 97 Jahren verstarb, hat insgesamt 450 000 Euro für die neue Bärenanlage zur Verfügung gestellt. Besucher konnten das mehrfach gesicherte Gelände gestern letztmalig betreten. Etwa 100 Gäste ließen sich diese Chance nicht entgehen. Am 5. Mai sollen die zwei neuen Bären Björn und Bengt, die sich jetzt noch im Winterschlaf in Bayern befinden, ihr neues Zuhause beziehen, war von Zookuratorin Kathrin Witzenberger zu erfahren.
Und was passiert mit der alten Bärenanlage? Nun, sie soll zukünftig die gemeinsame Wohnstätte für Erdmännchen und Stachelschweine werden. Das wurde am Freitag auf der Jahresmitgliederversammlung des Vereins der Zoofreunde verkündet. Praktische Erfahrungen, was die ungewöhnlich anmutende Zusammenstellung dieser völlig verschiedenen Tierarten und deren Zusammenleben angeht, hat man im hiesigen Zoo nicht. Aber im Zoo Hannover habe man sich ausführlich erkundigt, denn dort funktioniere diese Konstellation hervorragend, ließ Kathrin Witzenberger am Freitag wissen. Natürlich soll die alte Bärenanlage dafür umgestaltet werden. Denn sonst würden, zumindest die kleinen possierlichen Erdmännchen, aus Sicht der Besucher darin ziemlich verloren wirken. Platz ist in dem Gehege, dessen Abriss im Gegensatz zur Erhaltung sehr viel teurer ist, mehr als genug.
Laut Bedarfsplanung sollten der neuen Erdmännchengruppe und den Stachelschweinen sechzig Quadratmeter Lebensraum zur Verfügung stehen. Die Anlage selbst hat aber ganze 150 Quadratmeter. Genügend Raum, um den beiden unterschiedlichen Tierarten ausreichende Rückzugsgebiete zu schaffen. Ein weiterer Vorteil: Die Betonanlage mit Graben gilt besonders für Erdmännchen als ausbruchsicher. Sind die doch wahre „Buddel Künstler und Ausreißer“, wie Kathrin Witzenberger bei der Vorstellung des neuen Konzeptes erklärte. Die Besucher sollen nach Fertigstellung, wenn sie denn möchten, auch näher an den Tieren dran sein. Mit einem angebauten Holzstegs soll das umgesetzt werden. Kinder haben dann auch die Möglichkeit, sich selbst wie ein Erdmännchen zu fühlen: mittels einer Tunnelrutsche und einer Hängebrücke unweit des Geheges sowie kleiner Höhlen, in denen sich die jüngsten Besucher verstecken können. „Aber keine Angst. Das wird so groß gebaut werden, dass durchaus auch Eltern dort mit hineinkönnen, damit die Kinder nicht verloren gehen“, beruhigte die Zookuratorin. Der große, zentrale Steinfels in der Mitte der Anlage soll erhalten bleiben. Ebenso wie die jetzige Gehegebrüstung, die nur umfunktioniert und damit dem neuen, optischen Bild angepasst wird. Der Boden soll bearbeitet und mit Substrat aufgefüllt werden.
Die Anlage mit integrierter Aussichtsplattform, die besonders für gehbehinderte Menschen gebaut werden soll, kostet 230 000 Euro. 40 000 Euro dafür hat der Zoo schon durch eine Spende sicher. Weitere 100 000 Euro wird der Verein der Zoofreunde – laut offiziellem Beschluss am Freitag – beisteuern. Wie sich die Restsumme finanzieren lässt, ist bislang noch nicht klar. Das Team um Zookuratorin Kathrin Witzenberger und Carmen Lötsch, Geschäftsführerin der Zoo, Kultur und Bildung gGmbH, will alle Möglichkeiten wie Fördergelder und weitere Spenden ausschöpfen. Dann wäre man dem Traum, eines Tages ein Geo-Zoo zu sein, wieder etwas nähergerückt: Die Einrichtung soll in verschiedene Besucherbereiche wie Asien, Australien und Afrika eingeteilt werden und anhand der Zootiere zeigen, welche Tierarten in den jeweiligen Ländern vorkommen.
Der Finanzbestand des Vereins der Zoofreunde Hoyerswerda betrug zum 1. Januar 367  510,06 Euro. In der Summe sind unter anderem Spendengelder und Zinsen enthalten sowie das Sparbuch von Else Schulz mit den verbliebenen 116  458,53 Euro. 254 Mitglieder hatte der Verein zum 31. Dezember 2012 Das sind elf Mitglieder weniger als im Vorjahr, davon sind vier Mitglieder verstorben, fünf umgezogen, zwei aus persönlichen Gründen ausgetreten.



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