„Schwarze Birne“ plant CD-Veröffentlichung


von Tageblatt-Redaktion

2009 spielten Jakob Zschornak (noch mit Akustik-Gitarre) und Johannes Kruscha beim Straßentheaterfest auf dem Hoyerswerdaer Markt. Kurz darauf gewannen sie den Publikumspreis beim Liederfest in der KuFa.
2009 spielten Jakob Zschornak (noch mit Akustik-Gitarre) und Johannes Kruscha beim Straßentheaterfest auf dem Hoyerswerdaer Markt. Kurz darauf gewannen sie den Publikumspreis beim Liederfest in der KuFa.

Die sorbische Wendung „slodki són“ bedeutet „süßer Traum“. Damit überschrieben ist ein Text von Syman Delenk aus Nebelschütz – der Text für einen Rocksong der vor nunmehr reichlich drei Jahren in Hoyerswerda gegründeten Formation „Schwarze Birne“. 2008 spielten der Hoyerswerdaer Johannes Kruscha und der Nebelschützer Jacob Zschornak erstmals unter diesem Namen bei der offenen Bühne der KulturFabrik. Man hatte sie dort zuvor aber auch schon in den beiden Bands „Dr. Robotnic“ und „Plattenbauromantiker“ erleben können.
„Slodki són“ erzählt von den Dörfern und der Natur der Region. „Ja, wir haben es nun endlich geschafft, auch einige sorbische Songs zu machen“, sagt Johannes Kruscha. Der 23-jährige und sein gleichaltriger Band-Kollege Jacob Zschornak leben inzwischen in Berlin. Dort holten sie sich den Bassisten Martin Kunath in ihre Band. „Schwarze Birne“ ist also mittlerweile zum Trio geworden. Und zu dritt sind die Musiker derzeit im Studio, um eine CD aufzunehmen. „Slodki són“ ist einer der Titel dafür. Andere sind in Deutsch oder in Englisch verfasst. „Es ist jetzt fast alles eingespielt“, erzählt Johannes Kruscha.
Das heißt: Es geht nun ans Mischen, Mastern und schließlich ans Pressen. Dass sich „Schwarze Birne“ das Studio von „Riot Noise“ in Berlin-Kreuzberg ausgesucht haben, hängt ebenso mit den sorbischen Wurzeln von Johannes Kruscha und Jacob Zschornak zusammen wie „slodki són“ und so manch anderes in ihrem Musiker-Leben. Den Kontakt zu „Riot Noise“ nämlich hat die Band „Berlinska dróha“ hergestellt. Pianistin und Sängerin Uta Swejdzic sowie Violinist Paul „Geigerzähler“ Nagel leben zwar in Berlin und Leipzig, stammen aber aus Bautzen und haben ebenfalls sorbische Wurzeln.
Voriges Jahr haben die beiden Bands vier Konzerte in Polen gegeben. Seit Sonntag gibt es im östlichen Nachbarland nun gemeinsam eine richtige Club-Tour. Reichliche 2 000  Kilometer sind „Berlinska dróha“ und „Schwarze Birne“ dafür unterwegs. Wobei: Der deutsche Name der Band gilt zwar nach wie vor, die sorbische Ãœbersetzung gewinnt aber an Bedeutung. „Wir selbst kündigen uns eigentlich nur noch als „Èorna kruÅ¡wa“ an“, sagt Johannes. Klar, die sorbischen Wurzeln! Wer sich die Nachnamen der zwei Bandgründer ansieht, ahnt auch, wie das zusammenhängt.
Im September soll die „Èorna krušwa“-CD fertig sein. Die drei Musiker wollen ihr Werk ganz gern im „Lovelight“ in Berlin-Friedrichshain vorstellen, wenn „Berlinska dróha“ dort das Erscheinen der neuen CD „Um die Ecke“ feiert. Die, die die zuletzt von „Schwarze Birne“ gespielte Musik kennen, werden sich vielleicht etwas wundern. Johannes Kruscha hat den Cajon, also seine Kistentrommel, nämlich wieder gegen’s Schlagzeug eingetauscht, und Jacob Zschornak bedient sich wieder seiner E-Gitarre. Die Akustik- und Straßenmusik-Zeiten, deren Klang „Schwarze Birne“ 2009 den Publikums-Preis beim Liederfest in der KulturFabrik-ZwischenBelegung eintrugen, sind wohl erst einmal passé. Man wird irgendwann im Herbst auch in Hoyerswerda zu hören bekommen, was das bedeutet. Ein Konzerttermin steht zwar noch nicht fest, ein Wunsch-Spielort schon. „Wir sollten es in der KuFa machen“, findet jedenfalls Johannes Kruscha.



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