Versorgungsbetriebe unterstützen Kitas


von Tageblatt-Redaktion

Die neuen Glasschilder tragen den jeweilige Name der  Kita und das grüne „VBH“-Logo der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda.
Die neuen Glasschilder tragen den jeweilige Name der Kita und das grüne „VBH“-Logo der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda.

An 13 Kitas im Stadtgebiet werden in den nächsten Tagen neue Glasschilder angeschraubt. Darauf zu sehen sind der jeweilige Name der Einrichtung, das grüne „VBH“-Logo der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda sowie das Motto „Eine Partnerschaft voller Energie“. Entsprechende Partnerschaftsverträge sind bereits abgeschlossen.

Das Unternehmen stellt den Kitas seinerseits je angemeldetem Kind fünf Euro zur Verfügung. Das Kinderhaus am „Elsterbogen“ hat seine 1 250 Euro zum Beispiel bereits in ein neues Klettergerüst in Bootsform gesteckt. Im „Spielparadies“ im WK IX will man eine Bewegungsbaustelle einrichten und im Zeißiger „Lutkihaus“ eine Ecke zum Verkleiden.

Die VBH wiederum können sich künftig zum Beispiel bei Kita-Festen präsentieren und finden Erwähnung in Publikationen der Kita-Träger. Es soll aber auch kindgerechte Führungen etwa durchs Zeißiger Wasserwerk, den Kollektor-Gang im Stadtzentrum oder in der Bergener Kläranlage geben. „Es soll möglichst in jeden Kopf, was die VBH leisten“, umriss gestern VBH-Aufsichtsrat Uwe Blazejczyk den Sinn aus Marketing-Sicht, und sein Kollege Frank Hirche gab einer Hoffnung Ausdruck: „Wer Geld der VBH genießt, sollte natürlich auch Kunde des Unternehmens sein.“
8 500 Euro gibt das Unternehmen im ersten Schritt für die Partnerschaften aus, die einer Idee der kommunalen Aufsichtsräte entspringen. Oberbürgermeister Stefan Skora als Aufsichtsratschef sieht sie auch als Teil der städtischen Strategie , die eigenen Unternehmen verstärkt zur Unterstützung des kommunalen Lebens zu Rate zu ziehen: „Wir als Stadt müssen in allen Bereichen sparen. Also sind wir sehr dankbar, dass Unternehmen wie die VBH zusätzliche Unterstützung für Dinge geben, die wir nicht leisten könnten.“

VBH-Chef Steffen Grigas drehte gestern bei der Übergabe der Glasschilder an die Kita-Leiterinnen den Spieß um: „Wir möchten für das uns entgegengebrachte Vertrauen natürlich auch etwas zurückgeben.“ Wie sehr er sich dafür wohl auch persönlich engagiert, machte Frank Hirche mit dem Satz klar: „Es war in der Vergangenheit nicht der Fall, dass man mit VBH-Chefs über solche Sachen sprechen konnte.“ Verträge mit vier weiteren Kitas sind nun schon in Vorbereitung.

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Reaktionen auf eine Notlage

Von Mirko Kolodziej

Es ist mal gut, dass die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda jedes Jahr zuverlässig Gewinn abliefern. Die 15,7 Millionen Euro im Jahr 2009 waren zwar exorbitant viel, aber Miese waren noch nie zu beklagen. Wie bekannt ist, könnte man anders auch kaum die Verluste der anderen Töchter der Städtischen Wirtschaftsbetriebe decken. Nun also wollen die VBH sich künftig auch verstärkt an anderen Stellen in der Stadt engagieren. Sie bezahlen schon einmal den Betrieb von Brunnen, spendieren T-Shirts für die Beschäftigten des Zoos und sponsern jetzt neuerdings auch die Kitas der Stadt (siehe Beitrag unten). Ähnliches trifft auf andere städtische Unternehmen auch zu. Man denke nur an den neuen Zentral-Park, den die Wohnungsgesellschaft bezahlt hat. Noch vor zehn Jahren hätte jeder gesagt, das alles seien Angelegenheiten der öffentlichen Kassen. Wie die Finanzen fast aller deutschen Städte aussehen, ist aber bekannt. Und insofern sollte man das lobenswerte Engagement der gottlob vorhandenen VBH nicht nur bejubeln, wie es die Kommunal-Politik tut. Hier stopft man Löcher und kaschiert, dass die kommunale Selbstverwaltung längst nicht mehr funktioniert, wie es im Lehrbuch der sozialen Marktwirtschaft steht. Das verdient Kritik.

 

 

 



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