Vollsperrungen ohne Stau


von Tageblatt-Redaktion

Vollsperrung am Kreisverkehr. Doch die Hoyerswerdaer sind baustellenerprobt
Vollsperrung am Kreisverkehr. Doch die Hoyerswerdaer sind baustellenerprobt

Von Uwe Schulz

Unter Verkehrsexperten gilt es als ungeschriebenes Gesetz, dass bei geänderten Verkehrsführungen vor allem die Einheimischen in ihrer Betriebsblindheit neue Verkehrszeichen ignorieren. Und so war es auch gestern in der Külz-Straße. Eigentlich war an der Kreuzung am Congress-Hotel deutlich sichtbar gekennzeichnet, dass die Fahrt Richtung Kreisverkehr in einer Sackgasse enden würde. Und doch fuhren je Grünphase stets mehrere Fahrzeuge in die Falle – die am Ende glücklicherweise keine war. Denn zwar war der Kreisverkehr tatsächlich gesperrt, doch einige Meter davor war eine asphaltierte Überfahrt über den begrünten Mittelstreifen geschaffen worden, sodass man auf der anderen Straßenseite zur Bautzener Allee zurückfahren konnte und es in den nächsten Tagen auch weiter tun kann.

Die Zufahrt zum Lausitz-Center-Parkplatz ist derzeit jedenfalls nur über die Straße des Friedens möglich, denn die kurze Zufahrt direkt vom Kreisverkehr aus ist ebenfalls gesperrt. Grund sind Ausbesserungsarbeiten, die die nächsten beiden Wochen in Anspruch nehmen werden. Wer die Bautzener Allee aus Richtung Süden befährt, der kann freilich auch vor der zentralen Abfahrtsstelle nach links abbiegen und zwischen Lausitzhalle und C & A hindurch die Parkplätze am Center ansteuern. Rein optisch war auf den Parkplätzen gestern jedenfalls nicht ersichtlich, dass weniger Leute den Weg zur Mall gefunden hätten. Nennenswerte Stauerscheinungen blieben bislang jedenfalls aus, weil man ja trotzdem stets fahren kann – auch wenn man erst einmal in der Sackgasse mit Wendefunktion landet.

Ein ähnliches Bild bot sich gut 1,5 Kilometer Luftlinie entfernt am Rande des Industriegeländes Zeißig, wo an der Kreuzung der Straße E (Zufahrt Richtung Kaufland) und der Straße A (Richtung VBH und Verkehrsbetriebe) ebenfalls gebaut wird. Hier geht alles immerhin mit einer halbseitigen Sperrung ab. Die Hoyerswerdaer Autofahrer scheinen Kummer gewöhnt oder einfach flexibel zu sein – Hauptsache es rollt.

Auf der Salomon-Gottlob-Frentzel-Straße in der Altstadt rollte gestern zwar nicht der Individualverkehr, dafür aber Straßenbautechnik. Schon am Wochenende war vom Fünfarmigen Knoten bis über die Kreuzung zur Dillinger Straße/Straße am Lessinghaus eine neue Verschleißschicht aufgebracht worden, das Reststück bis vor zur Bundesstraße war gestern dran. Immerhin soll bis zum Ende der Woche die Straße wieder freigegeben werden, sodass ab Montag vor allem der Schülerverkehr wieder ordentlich absolviert werden kann. Aber augenscheinlich haben die Bauleute hier alles im Griff. Lediglich Restarbeiten und Fahrbahnmarkierungen fehlen noch – also alles unproblematisch. Dann sollte die in den letzten Jahren ziemlich strapazierte Piste wieder einige Jahre sorgenfrei benutzbar sein.

Im Lauf der letzten Wochen ließ sich hier aber auch gut beobachten, dass die Vollsperrung im Rest der Altstadt nur zu geringen Problemen führte. Aus Richtung Süden erhöhte sich durch den Umleitungsverkehr die Verkehrsbelastung für die Straße Am Bahndamm und die Friedrichsstraße, im Norden mussten die Alte Berliner Straße und die Kolpingstraße mehr Verkehr wegstecken. Aber auch das klappte ziemlich reibungslos. Innerstädtischer Straßenbau in den Sommerferien führt in Hoyerswerda offenbar nur zu wenigen Problemen.

Da fiel die seit gestern geltende Vollsperrung in der Spremberger Straße zwischen Grünstraße und Kleine Bleiche kaum noch ins Gewicht. Zwei Wochen lang kommen hier nur Fußgänger und Radfahrer durch. Die Zahl der betroffenen Autofahrer hält sich freilich in Grenzen und wer hier fälschlicherweise doch in die Sackgasse hineinfährt, kommt zumindest als Pkw per Wendemanöver wieder heraus – Verkehrsexperten wissen auch das: Der Individualverkehr ist wie Wasser, er sucht und findet seinen Weg. Und nach ein paar Tagen hat sich wohl jeder an die neuen Sperrungen gewöhnt.



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